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Probekochen im Dutch Oven

Vor fast zwei Jahren habe ich ein kleines Set mit einem Topf, einer Pfanne und einer Grillplatte aus Gusseisen geschenkt bekommen. Im Fachjargon nennen sich diese Teile, bzw. hauptsächlich die Töpfe, Dutch Oven. Diese schweren Töpfe gibt es in unzähligen verschiedenen Größen und verschiedenen Formen. Häufig werden diese benutzt um sogenannte „One Pot Gerichte“ über einem offenen Lagerfeuer zuzubereiten. Die meisten Töpfe sind aber auch darauf ausgelegt, dann man unter und über ihnen glühende Kohlen bzw. Briketts platziert und dadurch den Topfinhalt erhitzt. Es gibt unglaublich viele Quellen im Internet oder auch bei YouTube, bei denen man Rezepte und Ideen für diese Art zu kochen findet. Grundsätzlich sind alle diese Dutch Oven und die passenden Gerichte hervorragend geeignet um beim Campen zubereitet zu werden.

In unserem bevorstehenden Sommerurlaub werden wir den kleinen Topf, der etwa 3,6 L Inhalt fasst, mit in unseren Nugget packen. Unser Plan ist es, damit mindestens einmal während des Urlaubs zu kochen und zu backen, natürlich gerne mehr. Da wir aber bisher wenig Erfahrung im Umgang mit den Dutch Oven Töpfen haben, mussten wir es denn nun zuhause endlich einmal testen. Dazu habe ich mir ein Rezept vom „BBQ Bear“ ausgesucht. Michael alias „Der BBQ Bear“ betreibt den gleichnamigen YouTube Kanal und Trixi und ich haben uns schon viele seiner Videos angesehen und uns lief mehr als nur einmal das Wasser im Munde zusammen. Ich habe mich dann entschieden das Rezept „Schicht Schaschlik“ auszuprobieren. Unten werde ich Euch dieses Rezept vorstellen und mit Fotos versehen. Ihr könnt das dann leicht selbst einmal Nachkochen. Entweder in einem Dutch Oven oder, falls Ihr so einen Topf nicht habt, natürlich auch in jedem anderen normalen Topf auf dem Herd zuhause.

Falls Euch das Einsteiger-Set mit einem 3,6 L Topf, einer kleinen ca. 1,6 L Stiel-Kasserole, einer 30 cm Pfanne, einem Untersetzer, sowie einer zweiseitig nutzbaren Grillplatte, einem Deckelöffner und zwei Handschuhen interessiert, dann könnt Ihr gerne einmal auf das untenstehende Bild anklicken (enthält einen Amazon Link). Das ganze Set kommt in einer schönen Holzkiste, die man zuhause sehr gut aufbewahren kann.

Schicht-Schaschlik – Das bebilderte Rezept:

So könnte das fertige Gericht aussehen

Die Zutatenliste ist abhängig von der Größe des Topfes. Das Originalrezept vom „BBQ Bear“ ist für 8 bis 10 Personen ausgelegt – er benutzt in seinem Video auch einen großen Topf – wir haben die Menge für unseren BBQ Toro 4,5 QT Topf auf ungefähr die Hälfte der Mengenangaben reduziert. Das hat bei uns für vier Personen ausgereicht und für zwei weitere große Portionen am nächsten Tag. Wenn Ihr keine Beilagen zum Essen reicht, dann sollte die Menge auf jeden Fall für vier bis fünf hungrige Mäuler ausreichend sein. 

Jedenfalls lässt sich das Schicht-Schaschlik super im Kühlschrank für ein paar Tage aufbewahren oder sogar einfrieren und einwecken.

Wir finden, dass man dieses Gericht super kochen kann, wenn man mal eine größere Feier mit einigen hungrigen Gästen hat. 

Die Zutatenliste

Zutaten für 4-6 Personen

ca. 850 g Schweinenacken, schier, in große Würfel geschnitten

400 ml Passierte Tomaten

30 ml Rübenkraut (Zuckenrübensirup)

30 ml Honig

75 ml Kräuteressig

2 EL Worcester Sauce

ein paar Spritzer Tabasco nach Belieben und gewünschter Schärfe

Evtl. noch eine halbe Flasche Schaschlik Sauce

1 Gemüsezwiebel und 3 kleine Zwiebeln, können auch rote Zwiebeln sein, die sind etwas süßlicher

300 g Speck durchwachsen

3 bis 4 Paprika (gemischt), wir haben rote Spitzpaprika und grüne und gelbe normale Paprika genommen

Einige Champignons (cremefarben oder rose)

3 bis 4 EL BBQ RUB (Fertiggewürzmischung) nach Wahl. Menge variierbar

je 1 Zweig Rosmarin, Thymian und Basilikum frisch aus dem Garten oder getrocknet

Das Fleisch solltet Ihr idealerweise bereits am Vorabend vorbereiten, damit die Marinade gut einziehen kann.

Schneidet das Fleisch in große Würfel (größer als bei einem Gulasch) gebt es in eine Schüssel und streut ordentlich was vom BBQ RUB, also der Gewürzmischung darüber. Solche Gewürzmischungen gibt es in jedem guten Supermarkt und in verschiedenen Geschmacksrichtungen. Wir haben so etwa drei bis vier große gehäufte Esslöffel genommen und das gut und kräftig in das Fleisch einmassiert. Dann solltet Ihr das Fleisch über Nacht in einem geschlossenen Behälter in den Kühlschrank stellen.
Die Paprika schneidet Ihr ebenfalls ins größere Stücke, nicht zu klein, sonst sind die hinterher völlig verkocht und nicht mehr sichtbar. Die Zwiebeln werden nur halbiert und dann in Halbringe geschnitten. Die Champignons haben wir ebenfalls nur halbiert, damit unsere Kinder die später rausfischen konnten, denn die mögen keine Pilze (unverständlich!). 

Den durchwachsenen Speck haben wir ebenfalls relativ grob in Streifen geschnitten; wir mögen den gerne sichtbar und auch spürbar. Denkt aber daran, dass Ihr die Schwarte abschneidet, denn die ist hinterher sonst wie Gummi und sie lässt sich schlecht kauen.

Dann wird die Sauce vorbereitet. Dazu die Tomaten mit Rübenkraut, Honig, dem Essig, der Worchestersauce und dem Tabaso vermischen und gut verrühren.

Wenn Ihr es nicht zu süß mögt, dann das Rübenkraut und den Honig zuletzt hinzugeben und nach Eurem Gusto die Menge abschmecken. Es gibt Leute, die die Sauce nicht so süß mögen. Das ist Geschmackssache. Mit dem Tabasco solltest Du vorsichtig sein. Nicht das es zu scharf wird.

Wir haben noch zusätzlich eine halbe Flasche von eine handelsüblichen Schaschlik Sauce dazu getan, die war über und musste weg.

Nun geht es an das Schichten. Dazu beginnt Ihr mit dem Speck. Die Hälfte davon legt Ihr zunächst auf den Boden des Topfes und verteilt den. Wir haben noch einen Spritzer Olivenöl dazu getan, das ist aber eigentlich nicht notwendig, denn der Speck ist normalerweise bereits fettig genug. Aber sicher ist sicher.

Auf den Speck folgt dann ein großer Schwung der Zwiebeln. Da unser Topf nicht ganz so groß ist und wir nur jeweils zwei Schichten von allem machen können, könnt Ihr hier schon gut die Hälfte der Zwiebeln auf den Speck legen.

Auf die Zwiebeln folgt nun die erste Lage Fleisch. Hier auch wieder ungefähr die Hälfte nehmen und gut verteilen. An dieser Stelle viel uns auf, dass wir ruhig noch etwas mehr Fleisch hätten nehmen können um die Fläche komplett zu bedecken. Allerdings werdet Ihr später sehen, dass der Topf wahrscheinlich aber zu voll geworden wäre. Und wir wollen es ja nicht übertreiben.

Auf das Fleisch haben wir dann als nächstes ein paar der Pilze und auch die Kräuter gelegt. Wir haben den Rosmarin und auch den Thymian nicht zerkleinert. Wenn Ihr es nicht mögt hinterher evtl. einige der nicht ganz verkochten Stengel im Topf zu haben, dann könnt Ihr die Kräuter natürlich auch in einen Teebeutel packen und hinterher nach dem Kochen aus dem Topf herausnehmen.

Nun folgt dann die erste Lage mit Paprika. Hier nehmt Ihr auch wieder in etwa die Hälfte. Danach kommt wieder der restliche Speck, die restlichen Zwiebeln und das restliche Fleisch, sowie den Rest an Champignons und Paprika. Wenn Ihr einen großen Dutch Oven Topf benutzt und die Mengen entsprechend größer eingekauft habt, dann könnt Ihr noch eine dritte Schicht machen.

Wichtig ist, dass Ihr nach dem Schichten alles fest mit dem flachen Handballen andrückt, damit alle Schichten schön verdichtet werden. Bei uns hätten wir sonst auch das Problem gehabt, dass wir den Deckel nicht zu bekommen hätten.

Nun könnt Ihr die vorbereitete Sauce in den Topf füllen. Dabei schön langsam vorgehen, denn durch das starke verdichten sickert die Sauce nur langsam in den Topf. Alles schön verteilen und dann den Topf ungefähr 5 Minuten stehen lassen, damit die Sauce wirklich bis auf den Topfboden durchsickern kann. Evtl. könnt Ihr den Topf dabei noch leicht anheben und ein paar mal leicht auf den Tisch klopfen, dann versickert alles noch etwas besser.

Wie weiter oben bereits geschrieben, kann man so ein Dutch Oven Topf eigentlich wunderbar auf oder an ein offenes Feuer stellen. Wir hatten dazu leider keine Möglichkeit und wir mussten daher mit unserem Gasgrill vorlieb nehmen. Wichtig dabei ist, dass Ihr den Top in die Mitte des Grills stellt. Wir haben einen Gasgrill mit drei Brennern und wir haben zu Beginn alle drei Brenner eingeschaltet. Die beiden seitlichen auf volle Leistung und den mittleren Brenner auf etwa die Hälfte. Das deswegen, damit der Topf nicht zu heiß wird und der untere Teil im Topf anbrennt. Das wäre ja nicht so toll.

Temperiert den Gasgrill auf etwa 180 Grad. Wenn die Temperatur erreicht ist, dass schaltet den mittleren Brenner ganz herunter auf die niedrigste Stufe. Den linken und rechten Brenner solltet Ihr so einstellen, dass während der gesamten Garzeit die Temperatur in etwa bei 180 Grad bleibt; also immer im Auge behalten.

Solltet Ihr einen anderen Grill benutzen, dann achtet darauf, dass der Topf nicht die ganze Zeit volle Hitze von unten bekommt. Idealerweise habt Ihr einen Grill mit Deckel, den ihr dann auch die ganze Zeit geschlossen haltet. Damit kann die Wärme dann schön den ganzen Topf umschließen.

Rechnet mit einer Garzeit von ca. 2 bis 2,5 Stunden. Solltet Ihr einen großen Topf benutzen, so können es auch schon mal 3 Stunden werden. Ihr solltet ungefähr zu Hälfte der Garzeit einmal kurz den Deckel des Topfs öffnen und kräftig umrühren. Dabei könnt Ihr auch prüfen, ob noch genug Flüssigkeit im Topf ist. Bei uns war das überhaupt kein Problem, denn Sauce hatten wir wirklich mehr als genug gemacht. Sollte es bei Euch zu knapp sein, dann könnt Ihr etwas Wasser angießen oder besser noch etwas Fleischfonds.

Dann wieder Deckel drauf und den Deckel des Grills nicht vergessen. 

Bei uns war dann alles nach etwa 2,5 Stunden fertig. Das Fleisch war butterzart und man konnte es mit der Gabel zerdrücken und der Geschmack war umwerfend.

Als Beilage hatten wir Kartoffelkroketten, Baguettebrot und grünen Salat. Man könnte auch Nudeln oder Reis dazu machen oder das Schaschlik einfach pur genießen. Es schmeckt wirklich fast genauso wie auf der Kirmes oder auf dem Jahrmarkt. Dazu passt gut ein leckeres Bier oder ein Radler!

Solltet Ihr etwas übrig behalten, so kann man den Rest entweder super am nächsten Tag nochmal aufwärmen und nochmal essen oder auch einfrieren. Wir werden auch mal versuchen einen solchen Schaschlik-Topf in ein Glas einzuwecken und dann später auf einer Tour mit unserem Nugget mitzunehmen.

Und nun wünschen wir einen guten Appetit.

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